Termine > Reisen des Heimatvereins

Seit 2000 führt der Heimatverein alle zwei Jahre, selbst geplante und organisierte, viertägige Kulturreisen durch.

Heimatverein Evingsen vier Tage auf Tour

im „Romantischen Nordhessen“
durch die langen und kurzen Hessen
und auf den Spuren von Bonifatius

Seit dem Jahr 2000 führt der Heimatverein Evingsen alle zwei Jahre eine selbst geplante und organisierte, mehrtägige Kulturreise durch. Wie immer begleiteten an den aufgesuchten Orten jeweils zwei sachkundige Gästeführer die 39 kultur- und geschichtsinteressierten Heimatfreunde. Die 11. Mehrtagesfahrt führte nun vom 12. bis 15. September 2019 in das „Romantische Nordhessen“. Ziel waren dort u.a. die von zahlreichen Fachwerkhäusern dominierten mittelalterlichen Städte Melsungen, Spangenberg, Alsfeld, Romrod und Schlitz. Durch das nördliche Hessen führt die mittelalterliche Fernstraße, die die bedeutenden Handelsmetropolen Leipzig und Frankfurt miteinander verbindet. In Eisenach in Thüringen gabelt sie sich jedoch in zwei Varianten. Der alte Name der nördlichen Route heißt „durch die langen Hessen“ und führte über Spangenberg und Melsungen nach Frankfurt. Die südlichere Rote verlief über Alsfeld und Romrod und wurde „durch die kurzen Hessen“ genannt. An den beiden letzten Tagen suchten die Evingser in Fulda und Fritzlar die Wirkungsstätten von Bonifatius auf. Er wurde um 675 in der Nähe des südwestenglischen Exeter geboren und trat bereits als Kind in ein Benediktiner Kloster ein und wurde später dort Abt. Im 8. Jahrhundert begann er im Auftrag des Papstes Gregor der II. und der Franken die Christianisierung der Sachsen und Friesen.

Die erste Etappe der Reise führte nach Melsungen. Es lag nicht nur am Weg “durch die langen Hessen“ sondern noch zwei weitere bedeutende Handelsrouten treffen sich hier und sorgten schon recht früh für Wohlstand. Als 1554 bei einem großen Brand fast die gesamte Stadt betroffen war, wird sie danach sehr großzügig mit stattlichen Fachwerkhäusern wieder aufgebaut. Insbesondere das 25 Meter hohe, viergeschossige, freistehende Fachwerk-Rathaus gilt als eines der schönsten in Deutschland.

Auch Spangenberg liegt unmittelbar am Weg „durch die langen Hessen“. Zuerst suchte die Reisegruppe das 1235 erbaute und  auf einem Kalksteinkegel thronende Schloss Spangenberg auf. Von hier oben konnte der Handelsweg hervorragend kontrolliert werden. Nach großen Zerstörungen im 2. Weltkrieg ist es wieder in Stand gesetzt und enthält nun u.a. ein Hotel. Anschließend suchte die Gruppe die unterhalb des Schlosses gelegene historische Altstadt von Spangenberg auf. Sie weist noch heute eine Vielzahl von hochgiebeligen, mittelalterlichen Fachwerkhäusern auf.

Am nächsten Tag besuchten die Evingser die gepflegte Altstadt von Alsfeld, in der sich auch das Quartier für die vier Tage befand. Das an den „durch die kurzen Hessen“ gelegene Alsfeld war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstadt. Besonders der malerische Marktplatz aus der Blütezeit des Bürgertums im 16. Jahrhundert zeugt noch heute davon. Ein besonderes Kleinod ist dort das turmbekrönte Fachwerk-Rathaus auf einem gotischen Untergeschoss. Aber auch die prächtigen Bürgerhäuser, das repräsentative Weinhaus und das stattliche Hochzeitshaus im Renaissance Stil prägen den Platz. In den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde Alsfeld von der EU für seine beispielhafte Denkmalpflege und die über 400 vorbildlich restaurierten Fachwerkhäuser aus 7 Jahrhunderten als Europäische Modellstadt ausgezeichnet.

Danach ging es weiter „durch die kurzen Hessen“ nach Romrod. Es wird dominiert von der ursprünglich mittelalterlichen Wasserburg, die später vom Landgraf Ludwig IV. von Hessen im 16. Jahrhundert zum Jagdschloss ausgebaut wurde. Auch in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg nutzten die mit zahlreichen europäischen Herrscherhäusern  verwandten Großherzöge von Hessen das Schloss. Unter anderem war dort noch 1910 die letzte Zarenfamilie zu Gast. Heute wird das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorbildlich restaurierte Schloss als Schulungsstätte genutzt. Das dort ebenfalls eingerichtete Hotel ist ein beliebter Ort um Hochzeiten zu feiern, wie die Heimatfreunde anschaulich an den drei anwesenden Hochzeitsgesellschaften feststellen konnten. Aber auch die ehemals in einem einfachen Fachwerk-Reihenhaus untergebracht Syngoge von Romrod gehörte zum Besuchsprogramm. Sie war bereits 1935 aufgegeben worden und wurde danach als landwirtschaftlicher Lagerraum genutzt und hat so den Nazi-Terror überlebt. Heute ist sie vorbildlich restauriert und wieder hergestellt.

Auf dem Weg nach Fulda liegt die Burgenstadt Schlitz. Die auf einem Hügel gelegene kleine aber feine Altstadt von Schlitz enthält neben zahlreichen Fachwerkhäusern aus mehreren Jahrhunderten, vier kleine Burgen. Die größte und älteste ist die Vorderburg die aus einem romanischen Wohnturm hervorging. Schlitz mit nur ca. 10.000 Einwohnern gehört mit 142 km² zu den flächenmäßig größten Gemeinden Hessens. Zu deren Verwaltung wurden hier in der Altstadt vier alte Fachwerkhäuser mit dem steinernen Rathaus aus dem 16. Jahrhundert zu einer modernen Rathauszeile zusammengefasst.

In den beiden letzten Tagen begab sich die Reisegruppe in der Barockstadt Fulda und der Kaiserstadt Fritzlar auf die Spuren von Bonifatius. 744 gründete Sturmius aus Bayern im Auftrag von Bonifatius in Fulda ein Benediktiner-Kloster als Hauptstützpunkt der Christianisierung Mitteldeutschlands. Bonifatius weilte oft in Fulda und nach seiner Ermordung bei Dokkum in Friesland wurde er auf eigenen Wunsch in Fulda in der Klosterkirche begraben. Fulda wurde dadurch somit zu einem bedeutenden Pilgerziel. Auch die Evingser besuchten das Grab in dem, an gleicher Stelle im 18. Jahrhundert errichteten, prachtvollen, hochbarocken Dom. Natürlich erstreckte sich der Rundgang in Fulda auch auf die gleich nebenan stehende alte romanische Michaeliskirche mit ihrer noch aus karolingischer Zeit stammenden ehrwürdigen Krypta, auf die barocken Repräsentationsbauten der Fürst-Äbte und späteren Bischöfe von Fulda sowie auf die Altstadt.

Am letzten Tag stand der Besuch der alten Kaiserstadt Fritzlar auf dem Programm. Auch hier hatte Bonifatius deutliche Spuren hinterlassen. 723 fällt er in Fritzlar mit der Donar-Eiche das Heiligtum der Sachsen und ließ aus dem Holz eine Kirche errichten und gründete ein Benediktiner-Kloster. In der unter Karl dem Großen gebauten großen Königspfalz wählte die Reichsversammlung der Fürsten im Jahr 919 den Sachsen Heinrich den Vogler zum König des Ostfränkischen Reiches woraus später das Deutsche Reich entsteht. Sein Sohn Kaiser Otto der Große gründet die Dynastie der Ottonen die bis in das 11. Jahrhundert herrschen. Fritzlar rückte nun in das Blickfeld der Reichspolitik und wurde zu einem bevorzugten Aufenthaltsort der deutschen Könige und Kaiser. Es galt im Mittelalter als turmreiche Stadt mit Stadtmauer und 33 Wehr- und Kirchtürmen. Fast alles davon ist heute noch erhalten. Besonders imposant ist das Rathaus mit seinem steinernen Erdgeschoss von 1109, es ist somit das älteste Rathaus in Deutschland. Aber auch die zahlreichen gotischen Steinhäuser aus dem 14. Jahrhundert und der große Marktplatz mit seiner geschlossenen mittelalterlichen Bebauung beeindruckten die Heimatfreunde auf dem Stadtrundgang. Den bedeutenden romanischen Dom mit dem zweitürmigem Westwerk und den einzigartigen Kunstwerken erschlossen sich die Evingser mit einer gesonderten Führung.

Den Abschluss der Reise bildete der Besuch des ganz in der Nähe befindlichen Bürabergs in Fritzlar-Ungedanken. Auf seiner Kuppe hoch über dem Tal der Eder befand sich einst eine große fränkische Wallburganlage. Mittendrin steht heute noch die uralte Brigida-Kirche. Bonifatius gründet hier 741 das Bistum Büraberg. Neueste Forschungen haben ergeben, dass sich im Kirchbau Reste der ursprünglichen Kirche aus dem 6. oder 7. Jahrhundert erhalten haben. Sie ist somit die älteste noch in Teilen erhaltene Kirche in Deutschland außerhalb des Limes.

Programm der Fahrt in das Romantische Nordhessen
19 02 24 Romantisches Nordhessen Brief u[...]
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Gruppenbild vor Schloss Spangenberg
Gruppe vor Schloss Spangenberg_ P1220857[...]
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Gruppenbilder der Mehrtagesfahrten

6. bis 10. September 2017: 10. Mehrtagesfahrt "Auf den Spuren Karls des Großen" in den Odenwald, die Bergstraße und Rheinhessen

Seit dem Jahr 2000 führt der Heimatverein Evingsen alle zwei Jahre eine selbst geplante und organisierte, mehrtägige Kulturreise durch.
Der von 768 bis 814 regierende Karl der Große war diesmal das Thema der zehnten Tour. Sie führte in den Michelstadt, an die Bergstraße mit Lorsch, Heppenheim und Bensheim sowie nach Freinsheim und Ingelheim in Rheinhessen. Aachen, der bevorzugte Aufenthaltsort Karls, wurde bereits in einer der vorherigen Reisen aufgesucht. 46 kultur- und geschichts-interessierte Heimatfreunde machten sich diesmal auf den Weg und nahmen Quartier in Bensheim. In den aufgesuchten Orten begleiteten sie jeweils sachkundige Führer.
Erste Station war die alte, weitgehend erhaltene Basilika in Michelstadt-Steinbach. Sie wurde von Einhard, dem Vertrauten und Biographen Karls des Großen, um 820 mitten im Odenwald zur Aufnahme der zahlreichen in Rom erworbenen Reliquien errichtet. Auch wollte er hier seinen Lebensabend verbringen. Er gab dies jedoch schon recht bald auf wegen der damaligen Einsamkeit im Odenwald. Stattdessen realisierte er sein Vorhaben im deutlich verkehrsgünstiger gelegenen Seligenstadt und machte es so zu einem sehr wichtigen Pilgerort. Natürlich besuchte die Gruppe auch das malerische Michelstadt mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern und dem alten gotischen Rathaus von 1484 mit seiner, durch zwei Türme flankierten, markanten Vorderfront.
Das Hauptziel war jedoch das ursprünglich Lauresham genannte Lorsch mit seinem Rathaus und insbesondere mit dem zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörenden ehemaligen Kloster. Karl der Große hatte es bereits 772 als Reichsabtei übernommen und es zum geistigen und kulturellen Mittelpunkt seines Reiches gemacht. Neben Einhard hatte er hier zahlreiche kluge Köpfe aus ganz Europa zusammengezogen. Insbesondere im sogenannten Skriptorium wurde das Wissen der damaligen Zeit kunstvoll in Büchern niedergeschrieben. Von der ehemals umfangreichen und bedeutenden Bibliothek des Klosters sind noch 300 Handschriften erhalten. Sie sind heute allerdings in 54 Orten und 17 Ländern verstreut. Die wichtige Reichsabtei hatte darüber hinaus zahlreichen Grundbesitz von der Nordsee bis in die Schweiz. Heute sind vom Kloster nur noch ein Rest der Kirche und die sogenannte Königshalle erhalten. Sie ist in Deutschland das älteste erhaltene Gebäude aus der karolingischen Zeit. Neueste Forschungen haben ergeben, dass sie nicht wie vermutet ab 820 sondern erst um 900 n. Chr. errichtet wurde. Mit sehr sachkundigen Führern erkundeten die Heimatfreunde das Klostergelände und das angeschlossene karolingischen Freilichtmuseum Lauresham. Dort wird das Leben der einfachen Menschen und des Adels zur Zeit Karls des Großen erforscht und Besuchern zugänglich gemacht. Von besonderem Interesse für die Heimatfreunde waren dort die aktuellen Versuche in Rennfeuern Eisen zu verhütten. Auf dem Großendrehscheid gelang der wissenschaftliche Nachweis, dass auch bereits zur Zeit Karls in Altena und Umgebung auf gleiche Art und Weise Eisen erzeugt wurde.
Die Stadt Lorsch weist außerdem ein stattliches Rathaus von 1715 aus Fachwerk auf. Der große Festsaal ist in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts mit großformatigen Malereien über die Geschichte des Klosters, der Stadt und auch der Nibelungensage versehen worden.
Aber auch die Perlen der Bergstraße Heppenheim und Bensheim besuchten die Evingser. Beide gehörte bereits im achten Jahrhundert zur Reichsabtei Lorsch. In der heutigen Kreisstadt Heppenheim ist der sehenswerte, mittelalterliche Stadtkern mit dem alten Rathaus noch erhalten. Das steinerne Untergeschoss stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Das Obergeschoss wurde nach den Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg in barockem Fachwerk neu errichtet. In diesem Krieg versuchte der französische König Ludwig der 14. für seine Frau Lieselotte von der Pfalz deren Erbansprüche durchzusetzen. Zahlreiche Orte in der Pfalz und an der Bergstraße wurden dabei Opfer von Stadtbränden. Beherrscht wird das Stadtbild von dem 1904 erbauten, imposanten, sogenannten Dom der Bergstraße.
In der Stadt Bensheim an der Bergstraße fand an diesem Wochenende das überregional bedeutende Weinfest statt und am Abend gab es dazu noch ein großes Feuerwerk. Trotz der großen Zerstörungen der alten Bausubstanz durch einen Luftangriff in den letzten Märztagen 1945 weist die Stadt doch noch beachtliche Relikte der mittelalterlichen Bau-Substanz u.a. zahlreiche Adelshöfe. Die Stadtführung zeigte darüber hinaus eine lebhafte, von vielen Geschäften, geprägte Stadt.
Am letzten Tag stand zunächst die Besichtigung des noch von einer komplett erhaltenen spätmittelalterlichen Befestigung umgebenen beschaulichen von Wein- und Obstanbau geprägte Stadt Freinsheim auf dem Programm. Zum Schluss rundete Ingelheim mit der Kaiserpfalz Karls des Großen als weiteren Höhepunkt die interessante Kulturreise ab. Die nach antiken Vorbildern gebaute prachtvolle Pfalz in Ingelheim war neben Aachen einer seiner Lieblingsorte. Von hier ordnete er 774 den für Westfalen so bedeutsamen Feldzug gegen die Sachsen an, der mit deren Unterwerfung endete. Aber auch seine Nachfolger, die ottonischen Kaiser und insbesondere die Staufer unter Friedrich Barbarossa, bauten die Pfalz weiter zu einer mächtigen Anlage aus. Heute stehen davon nur noch wenige Mauerreste. In dem angeschlossenen Museum werden aber die Geschichte und das Aussehen der Kaiserpfalz eindrucksvoll aufgearbeitet.

3. bis 6. September 2015: Mehrtagesfahrt in das Braunschweiger Land

Der Heimatverein Evingsen führte vom 3. bis 6. September 2015 wiederum eine seiner schon zur guten Tradition gewordenen Mehrtagesfahrten durch. Mit 39 Personen ging es „Auf den Spuren der Deutschen Kaiser“ in das Braunschweiger Land.

Zunächst war aber der in der Nähe von Bad Gandersheim liegende Schauplatz der Schlacht am Harzhorn zwischen Römern und Germanen um 230 n. Chr. das Ziel. Hier wurden erst vor einigen Jahren als sogenannter Jahrhundertfund die Hinterlassenschaften eines erbitterten Gefechtes entdeckt und mehr als 2000 beeindruckende Fundstücke geborgen. Aber auch Bad Gandersheim mit seiner malerischen Altstadt und der mehr als 1000 jährigen Stiftskirche wurden erkundet. Sie ist eine Gründung der sächsischen Kaiser und war im Reich eines der wichtigsten Kanonissenstifte für die Töchter des Hochadels und der Kaiserhäuser. Roswitha von Gandersheim, eine der wenigen im Mittelalter literarisch tätigen Frauen, wirkte hier.

Das Hauptziel der Reisegruppe war jedoch Braunschweig, die alte Residenz der Welfen. Mit Heinrich dem Löwen stellten sie im 12.Jhdt. den mächtigsten Fürsten und Widersacher der Staufer im deutschen Kaiserreich. Mitten in der Stadt am Burgplatz steht die rekonstruierte Burganlage mit dem Löwen als das Herrschaftssymbol der Welfen und der mächtige Dom. Aber auch der einzige Welfenkaiser Otto der IV. residierte hier und errichtete u.a. im Vorort  Melverode Anfang des 13.Jhdt. ein kleines romanisches Kirchenjuwel.

Am nächsten Tag machten sich die Heimatfreunde auf den Weg nach Königslutter in das Land des sogenannten Zwischenkaisers Lothar dem III. von Süpplingenburg. Er herrschte in der ersten Hälfte des 12. Jhdt., der Übergangszeit zwischen Saliern und Staufern. Hier ließ er sich als seine Grablege einen vorzüglichen Dom von hervorragenden italienischen Baumeistern und Steinmetzen errichten. Gleich nebenan im Nachbarort Süpplingenburg hat sich noch die beeindruckende romanische Basilika seiner Stammburg erhalten. Auf dem Rückweg nach Braunschweig wurde noch spontan der frühgotischen Kirche des Zisterzienserklosters in Riddagshausen ein Besuch abgestattet. Sie wurde im 13. Jhdt. erbaut und gehört zu den ältesten gotischen Bauwerken in Deutschland.

Den Abschluss bildete dann die UNESCO Welterbe Stadt Hildesheim. Von der einstigen mittelalterlichen Stadt hat nur das Fachwerkviertel Brühl mit der romanischen Godehardtkirche die verheerenden Zerstörungen des 2. Weltkrieges weitgehend unbeschadet überstanden. Die stolzen Bürgerhäuser am einzigartigen Marktplatz wurden wieder errichtet. Mit dem kürzlich restaurierten Dom und der Michaeliskirche bildet er ein beeindruckendes Zeugnis einer großen Vergangenheit. Kaiser Heinrich der II. und Bischoff Bernward haben diese Stadt an der Zeitenwende zum 2. Jahrtausend nachhaltig geprägt.

Artikel Altenaer Kreisblatt
2015 09 23 Mehrtagesfahrt Braunschweig Z[...]
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Die Reisegruppe vor dem Rathaus von Braunschweig
Die Reisegruppe vor der Michaeliskirche in Hildesheim

12. bis 15. September 2013: Mehrtagesfahrt in das Erzgebirge

Im Jahr 2013 Führte der Heimatverein vom 12. bis 15. September 2013 nun schon zum achten Mal seine seiner schon zur guten Tradition gewordenen Mehrtagesfahrten.

Es ging in das Erzgebirge nach Schwarzenberg, Oberwiesenthal, Annaberg und Freiberg sowie Greiz im Vogtland. gewohnt haben wir in Schwarzenberg im Vier-Sterne Hotel „Neustädter Hof“.

Zunächst war aber die gewaltige Göltzschtalbrücke bei Greiz unser Ziel. Die von 1846 bis 1850 aus Ziegelsteinen errichtete, 574 m lange und 78 m hohe, weltgrößte Eisenbahnbrücke verband die Eisenbahnnetze von Bayern und Sachsen.

Schwarzenberg, die sogenannte Perle des Erzgebirges, haben wir am Freitagmorgen kennen gelernt. Eine Stadtführung durch die denkmalgeschützte Altstadt hat neben dem Schloss auch die große barocke Georgenkirche beinhaltet. Danach machten wir uns über die Silberstraße auf in die vom Silberbergbau geprägte Stadt Freiberg. Zahlreiche prächtige spätmittelalterliche Bürgerhäuser, der großzügige Marktplatz mit dem alten Rathaus und der eindrucksvolle Dom mit seiner Silbermannorgel zeugen noch heute vom ehemaligen Reichtum. Das durch Freiberger Silber reich und mächtig gewordene sächsische Fürstengeschlecht der Wettiner, nutzte sehr lange den Dom als Grablege, bis sich ihr Machtzentrum endgültig nach Dresden verlagerte.

Am dritten Tag fuhren wir mit der dampfgetriebenen Fichtelbergbahn von Cranzahl hinauf nach Oberwiesenthal, in die mit 893 m höchstgelegene Stadt Deutschlands.
Anschließend statteten wir der alten Bergbaustadt Annaberg und ihrer spätgotischen Hallenkirche einen Besuch ab. Sie zählt zu den größten und schönsten Kirchen ihrer Zeit in Sachsen und ist als Wahrzeichen Annabergs weithin sichtbar.

Ein Besuch bei der traditionellen erzgebirgischen Holzschnitzer-Werkstatt Dietzsch in Geyer bildete den Abschluss dieses ereignisreichen Tages.

Die historische Stadt Greiz, ehemalige Residenzstadt des Fürstentums Reuß, war unser letztes Ziel. Das von zwei Schlössern beherrschte schöne Stadtbild wird außerdem durch zahlreiche Bauten aus dem Jugendstil geprägt.

Björn Wilke hat von der Fahrt einen Film als DVD erstellt, er ist über den Heimatverein erhältlich.

 

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8. bis 11. September 2011: Mehrtagesfahrt nach Thüringen

Vom 8. bis 11. September 2011 führte der Heimatverein Evingsen wiederum eine schon zur guten Tradition gewordenen Mehrtagesfahrt durch.

Dieses Mal ging es nach Thüringen in die alte Reichsstadt Mühlhausen. Weitere Ziele waren Eisenach, Bad Langensalza, Bad Frankenhausen sowie die Kaiserpfalz Tilleda. An diesen Orten hatten wir wichtige Stätten der Bauernkriege des 16 Jhdts. aufgesucht sowie auf den Spuren von Martin Luther und Johann Sebastian Bach gewandelt.

Zunächst war die Luther- und Bachstadt Eisenach unser Ziel. Eine Stadtführung hat u.a. neben dem Geburtshaus Bachs, dem Lutherhaus auch am Marktplatz das alte Rathaus und die große Georgenkirche beinhaltet. Bach wurde hier 1685 getauft und Luther hat dort 1521 gepredigt.

Am Nachmittag haben wir der Wartburg einen Besuch abgestattet. Auch hier buchten wir eine Führung. In der Residenz der Landgrafen von Thüringen wurde während der Stauferzeit im 13 Jhdt. der so genannte Sängerkrieg abgehalten und das karitative Wirken der Landgräfin Elisabeth ist ebenso bemerkenswert, aber natürlich ist die Bibelübersetzung von Luther das bedeutendste historische Ereignis.

Die alte Reichsstadt Mühlhausen haben wir uns am nächsten Tag in zwei Stadtführungen erschlossen. Mühlhausen weist ein weitgehend erhaltenes mittelalterliches Stadtbild auf, da es nicht wie die Nachbarstadt Nordhausen, im Zeiten Weltkrieg zerstört wurde. Zunächst erkundeten wir die Oberstadt mit der großen Marienkirche, Stadtmauer mit Frauentor und der Kornmarktkirche. Heute wird sie als Bauernkriegsmuseum genutzt. Von der ehemaligen Kaiserpfalz ist leider nichts mehr erhalten. Die Unterstadt war das Ziel der zweiten Stadtführung mit ihren herrschaftlichen Bürgerhäusern, dem alten Rathaus und der Blasiuskirche einschließlich eines kleinen Konzertes auf der Bachorgel.

Am dritten Tag haben wir die Kaiserpfalz Tilleda am Kyffhäusergebirge aufgesucht. Sie ist eine Pfalzanlage der Ottonen aus dem 10 Jhdt. Später nahm ihre Bedeutung ab bis sie schließlich in Vergessenheit geriet. Die Gebäude verfielen, der Ort wurde nicht mehr überbaut, so dass hier die einzige Pfalzanlage vorliegt, die komplett ergraben werden konnte. Heute hat man hier ein anschauliches Freilichtmuseum eingerichtet und bereits einige Gebäude wieder rekonstruiert.

Anschließend suchten wir in Bad Frankenhausen das 123 m lange und 14 m hohe Panoramagemälde über den Bauernkrieg auf.

Die Rosenstadt Bad Langensalza haben wir am letzten Tag unserer Reise erkundet. Auch diese Stadt hat ihr mittelalterliches Stadtbild weitgehend bewahrt. Neben den zahlreichen Fachwerkhäusern hat sich die Stadtmauer mit 17 Türmen erhalten.

Zu guter Letzt stiegen wir auf dem Baumkronenpfad dem Urwald auf das Dach. In den urtümlichen Laubwäldern des Naturparks Hainich hat man einen außergewöhnlichen Waldlehrpfad angelegt. Er verläuft auf einem Steg in Höhe der Baumwipfel.